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8 Gründe, warum positive Psychologie in der Pandemiezeit helfen kann. Grund #2: Gelassenheit

Im zweiten Teil dieser Blogserie über positive Psychologie geht es um eine Haltung, eine Tugend, eine Lebenskunst: die Gelassenheit.

In der positiven Psychologie wird Gelassenheit als auf eine von uns und unseren Möglichkeiten angemessene Weise mit Affekten und Herausforderungen des Lebens umzugehen und die eigenen Fähigkeiten zu entfalten definiert. Die zwei wichtigen Wortgruppen sind dabei «unseren Möglichkeiten angemessen» und «die eigenen Fähigkeiten zu entfalten».



Unseren Möglichkeiten angemessen


Gelassenheit braucht nicht eine besondere Anstrengung, Du musst nicht einen teuren Kurs besuchen, damit Dir Gelassenheit gelingt. Im Prinzip ist das, was Du brauchst bereits in Dir. Du hast in Deiner Lebenserfahrung immer wieder Herausforderungen und emotionale Situationen erlebt, die Du gemeistert hast – egal wie gut. Wichtig ist hier: Du bist drüber hinweg!

Bei der Gelassenheit geht es vor allem darum, Deine inneren Ressourcen zu aktivieren. Du musst Dich daran erinnern, was Dir guttut, wie Du es geschafft hast, aus die eine Situation gestärkt herauszukommen und vor allem musst Du daran glauben, dass Du das immer wieder schaffen kannst. Und mit jedem Mal, das Dir Gelassenheit gelingt, ist es einfacher, sich in diese Haltung hinein zu versetzten. Siehe also Gelassenheit wie ein Muskel, das Du trainieren kannst. Je gelassener Du bist, desto einfacher wird es jedes Mal, neue Herausforderungen zu meistern.

Gelassenheit geht nämlich mit dem Gefühl einher, dass einem das Positive immer wieder gelingt. Wie Du das erreichst? Indem Du folgende Faktoren für Dich arbeiten lässt:

Vertrauen (und Misstrauen, wo nötig)

Eine gesunde Portion Vertrauen und Misstrauen kann uns helfen, gelassener zu sein.

Vertraue in Deine Fähigkeiten, in das, was Du gelernt hast. Vertraue in die Menschen, die Dir dabei helfen können und Dich unterstützen. Was bringst Du als Ressourcen mit, die Dir durch diese Zeit helfen können? Wer sind die Menschen, denen Du vertraust und denen Du auch Deine Emotionen anvertraust?

Auch Misstrauen kann Dir helfen, denn du weisst, was Dir guttut und was nicht. Misstraue also den unzumutbaren Versprechen, den falschen Menschen und den Situationen, die nur auf den ersten Blick positiv scheinen, aber in Wirklichkeit Dir nur Energie rauben würden. Wenn Du das Gute zulässt und gleichzeitig das Schlechte von Dir fernhältst, kannst Du Gelassenheit verspüren.

Aus Erfahrungen lernen

Deine Erfahrung ist Dein wertvollstes Gut und eine grosse Quelle der inneren Stärke. Doch die Fähigkeit, aus den Erfahrungen Deine eigene Lehre zu ziehen, ist nochmals mächtiger. Dir selber zu gestehen, was Du gut und was Du weniger gut gemacht hast, gibt Dir Selbstsicherheit, und diese ermöglicht es Dir, Dich gelassener zu fühlen.

Erinnere Dich an eine schwierige Situation zurück, die Du gut gemeistert hast. Wie war es? Wie hast Du Dich gefühlt? Was hast Du daraus gelernt? Und vor allem, wie kannst Du diese Lehre für Dich aktuell nutzen?

Hoffnung

Für mich ist Hoffnung ein nobles Gefühl. Eine wertfreie, erwartungsfreie und ehrliche Hoffnung kann sehr, sehr kraftvoll sein und uns in einen Zustand der extremen Gelassenheit führen. Ob diese Hoffnung mit Deinem Glauben, Deiner Spiritualität oder sonst mit was ganz anderem verbunden ist, spielt keine Rolle. Du kannst hoffen, dass die Situation bald wieder normal wird, oder dass Du Dich nicht ansteckst, oder dass es Deinen liebsten gut geht - Zu hoffen macht uns stark und hilft uns, gelassener zu sein.

Neugierde

Wie ein kleines Kind, das seine Umwelt erforscht und jeden Tag neues dazu lernt, so kannst auch Du die Neugierde nutzen, um jede neue Situation mit Gelassenheit anzugehen. Anstatt mit Angst oder Bedenken, versuche neugierig zu bleiben: «Was heisst nun den Lockdown für mich? Was bringt diese neue Situation? Kann ich was daraus lernen? Gibt es auch was Positives?». Bleibe neugierig und Du wirst automatisch gelassener sein.

Empathie

Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und Ihre Emotionen zu verstehen und nachzuempfinden. Es ist auch eine unglaubliche Stärke, denn andere zu verstehen macht uns stark – und innerlich gelassener.

Was aber, wenn wir Menschen um uns haben, die leiden? Sollte man sich dann in die Person hineinversetzen und ebenfalls Leiden verspüren?

Ich möchte Dir erklären, dass es nicht darum geht, sich selber auch schlecht und krank zu fühlen. Bei der Empathie geht es darum, den anderen zu verstehen und somit sich emotional näherzukommen. Etwa so: «Ich verstehe, dass es Dir im Moment nicht gut geht, ich bin bei Dir». Wenn wir das schaffen, können wir Nähe, Fürsorge, Liebe und Menschlichkeit vermitteln: alles Gefühle, die uns in eine tiefe innere Gelassenheit führen können.

Engagement für sich selbst und seinen Mitmenschen

Hierbei geht es nicht nur um das Fühlen, sondern konkret um Handlungen und Verhalten. Etwas Gutes für seine Mitmenschen tun beschenkt uns nicht nur mit einem guten Gefühl, sondern lässt uns auch die Situation gelassener angehen. Wenn Du aktiv etwas tust, zum Beispiel:

  • Für Deinen älteren Nachbarn einkaufen gehen

  • Deine alten Sachen spenden, die Du ausgemistet hast

  • Einen Kuchen backen und den Grosseltern vorbeibringen

  • Deinen Partner im Homeoffice entlasten und ihm/ihr eine gute Arbeitsatmosphäre ermöglichen

  • Dich ehrenamtlich im Gesundheitswesen engagieren, etc...

wirst Du die gesamte Situation als viel positiver und gelassener betrachten und diese guten Taten werden Dir das Gefühl geben, dass Du trotz allem noch etwas bewirken und Menschen glücklich machen kannst.


Deine eigenen Fähigkeiten entfalten


Gelassenheit ist auch eine Quelle für Selbstentfaltung. Wenn Du in dieser aussergewöhnlichen Situation Vertrauen hast, aus den Erfahrungen lernst, hoffnungsvoll, neugierig und empathisch bist, und Dich für Deine Mitmenschen engagierst, lebst Du nicht nur gelassener, sondern Du schaffst die perfekten Bedingungen, damit Du Deine Fähigkeiten entfalten kannst.

Im Alltag könnte das bei Dir so aussehen:

  • Du lernst neue Fähigkeiten aus den Erfahrungen, die Du machst.

  • Du entwickelst einen gesunden Umgang mit Stressoren: Das bedeutet, Du kannst die Situation immer neu bewerten, Probleme lösen, Hilfe suchen und Dich somit selber beruhigen.

  • Du aktivierst Deine Lebensfreude, indem Du das machst, was Dir gefällt und guttut.

  • Du verstehst Dich besser und kannst Deine eigene Person würdigen («Ich bin gut, so wie ich bin»).

  • Du kannst Deine hilfreichen Beziehungen (weiter-)entwickeln.

  • Du schaffst eine positive Lebensgestaltung, denn Du weisst, dass Du die Dinge verändern kannst, die Du in Deinem Leben nicht magst.

  • Du entwickelst ein aktives Gesundheitsverhalten, denn Du verstehst, dass Du die Kontrolle über Deine Gesundheit hast.

In mehreren psychologischen Studien wurde bewiesen, dass Gelassenheit ein Schutzfaktor gegen Krankheiten und psychischen Belastungen sein kann. Gelassenheit ist auch per Definition das Gegenteil von Stress – das bedeutet, dass wer gelassener ist, besser lebt -sowohl körperlich als auch seelisch.

Versuche es doch mal!

Lass es zu, dass Du Dich gelassener fühlst und Du wirst schnell merken, was das für eine unglaubliche Auswirkung auf Dein Wohlbefinden haben wird!


 

Willst Du Dich gelassener fühlen und brauchst dabei ein wenig Unterstützung? Kontaktiere mich und lass uns darüber sprechen:

info@sa-life.com oder +41 76 497 75 52.

Kennst Du jemanden, der/dem dieser Blogbeitrag interessieren könnte? Teile den Link mit ihr/ihm, man wird Dir dankbar sein.

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